Gesellschafts- und Sozialwissenschaften
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Das Wort Theologie kommt aus dem Griechischen und bedeutet nichts anderes als die „Lehre von Gott“. Damit wird schon deutlich, womit du dich in einem Theologiestudium auseinandersetzt: nämlich mit den Inhalten eines spezifischen Glaubens, dessen (zeitgeschichtlichen) Dokumenten und deren Auslegung. Bei einem Religionsstudium geht es hingegen nicht um einen bestimmten Glauben, sondern darum, welchen Einfluss Religionen in der Vergangenheit hatten und wie sie noch heute im Alltag wirken.
87 Hochschulen
Bachelor, Master, Diplom, Fakultätsexamen, Kirchlicher Abschluss, Lizentiatenprüfung, Magister, Staatsexamen, Theologische Prüfung
Deutsch, Englisch, Hebräisch
1-12 Semester
Bei einem Theologiestudium musst du dich, wie gesagt, vorab festlegen, welchen Glauben du studieren möchtest. In Deutschland kannst du zwischen dem katholischen, evangelischen, islamischen oder jüdischen Glauben wählen.
Zudem solltest du dir vorab überlegen, ob du an einer Schule oder einer anderen Einrichtung als Lehrer oder Lehrerin tätig werden möchtest oder lieber in einer Kirche oder anderen Bereichen, wie bspw. der Forschung, arbeiten möchtest.
Je nach deinen Antworten auf diese Fragen kannst du zwischen folgenden Angeboten wählen:
Grundsätzlich ist das Lernen von Sprachen immer Teil eines Theologie- oder Religionsstudiums. Sei es Hebräisch, Altgriechisch und Latein für die christlichen Religionen, Hebräisch für die jüdischen Studien oder Arabisch für den Islam: Du musst bereit sein, dich mit Sprachen zu befassen, sie zu lernen und mit ihnen zu arbeiten.
Neben staatlichen und privaten Universitäten und Hochschulen bieten natürlich viele kirchliche Träger diese Studienrichtungen an.
In den meisten Fällen brauchst du für die Zulassung zum Theologie- bzw. Religionsstudium die allgemeine Hochschulreife oder eine äquivalente Qualifikation. Viele Studiengänge haben keine weiteren Zulassungsbeschränkungen.
Falls Zulassungsbeschränkungen vorkommen, dann oft in Form von hochschuleigenen Zulassungsverfahren oder örtlichen Zulassungsbeschränkungen (Numerus clausus). Der Zugang zum jeweiligen Studiengang kann außerdem auch konfessionsgebunden sein. Zudem setzen manche Studiengänge – je nach Schwerpunkt – das Latinum, Graecum, Hebraicum oder ein bestimmtes Niveau der Englischsprachkenntnisse voraus. Teilweise können fehlende Sprachkenntnisse während des Studiums aber auch nachgeholt werden. Auch wenn fachrelevante Vorpraktika selten als Bedingung vorausgesetzt werden, kann es vorkommen, dass du bspw. in einer Pfarrei oder sozialen Einrichtung ein Praktikum vor dem Studium absolvieren musst.
Wenn du an einer staatlichen Hochschule studieren möchtest, darfst du dich freuen, dass es bei den meisten Studiengängen keine Studiengebühren gibt. Dafür hast du Semesterbeiträge, die jedoch im Vergleich niedrig ausfallen. Pro Semester kannst du mit einem Beitrag zwischen 100 und 400 EUR rechnen. Manchmal deckt dein Semesterbeitrag ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr ab oder du kannst ein ermäßigtes Verkehrsticket erwerben. Je nach Hochschulort kann dies für die Stadt, die Region oder sogar für ganz Deutschland gültig sein. Erkundige dich am besten vor Ort, ob es aktuell solch ein Angebot gibt. Auch bei kirchlichen Trägern hast du meistens ähnliche Kosten wie bei den Semesterbeiträgen. Private Hochschulen und Fernstudiengänge sind allerdings mit Studiengebühren und somit mit Mehrkosten verbunden.
Achtung: Auch wenn es an staatlichen Hochschulen kaum Studiengebühren gibt, können Ausnahmen vorkommen. Deswegen ist es empfohlen, dass du dir die Bedingungen der Hochschulen und des Studiengangs frühzeitig einfach mal kurz durchliest.
Ein zusätzlicher Kostenpunkt wird für dich wahrscheinlich die Miete sein. Je nach Ort kann die Höhe der Miete ganz unterschiedlich ausfallen: Während Großstädte tendenziell deutlich teurer sind, kannst du dich bei kleineren Orten auch auf niedrigere Mietkosten einstellen. Doch gleich für welche Stadt oder welchen Ort du dich entscheidest, Studierendenwohnheime oder Wohngemeinschaften sind meistens die kostengünstigsten Optionen. Sobald du dich für deine Wunschstadt entschieden hast, solltest du mit der Suche beginnen, da die Plätze in Wohnheimen schnell vergeben sein können. Im Wohnheimfinder des DAAD findest du für die meisten Hochschulstädte Informationen zu den Wohnheimen vor Ort und zum Bewerbungsprozess. Auch Zwischenmieten sind oft billiger und zudem in der Regel auch noch möbliert.
Außerdem werden sämtliche Kosten für deinen Lebensunterhalt, für Lernmaterial oder das Internet und evtl. für die Krankenkasse auf dich zukommen. Diese hängen u. a. nicht nur von deinem Studienort, sondern auch von deinem Lebensstil und deinen Bedingungen bzw. Möglichkeiten ab.
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. Hier kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
Dein zukünftiges Berufsfeld wird natürlich u. a. stark von deinen Studienschwerpunkten und Zusatzqualifikationen beeinflusst.
So kannst du je nach Konfession bspw. im Vikariat oder Pfarramt einen pastoralen Dienst ausüben oder Rabbinerin bzw. Rabbiner werden. Doch auch Arbeiten in der Seelsorge sind möglich. Zu dem Bereich der Seelsorge gehören z. B. auch seelsorgerische Arbeiten beim Militär, bei der Polizei, in Kliniken oder Beratungsstellen.
Zum anderen können auch der Öffentliche Dienst und der soziale Bereich Arbeitsmöglichkeiten für dich bieten. Dazu gehören bspw. der Bildungsbereich, die Entwicklungshilfe, religiöse und kulturelle Einrichtungen sowie die Gemeindearbeit.
Außerdem kannst du Arbeit im Verlagswesen und bei der Presse oder in Museen und Bibliotheken finden. Auch die Wissenschaft steht mit ihren Forschungseinrichtungen zur Verfügung und ebenso stellt die politische Arbeit eine weitere Möglichkeit dar.
In religiösen Einrichtungen, bspw. im Pfarramt, kannst du im Regelfall mit einem überdurchschnittlichen Einstiegsgehalt rechnen. Seelsorgerinnen und Seelsorger verdienen in Deutschland dagegen eher durchschnittlich. Bei sozialen Einrichtungen erwartet dich meistens ein etwas geringeres Gehalt als bei den eben genannten Berufsfeldern.