Ingenieurwissenschaften
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Die Nautik beschäftigt sich mit der Navigation und dem Manövrieren von Schiffen, während bei der Schiffstechnik der Fokus auf den technischen Systemen und Anlagen liegt, die auf Schiffen zum Einsatz kommen. Mit dem Abschluss musst du also nicht selbst zur See fahren, du kannst auch an Land z. B. für eine Reederei oder staatliche Schifffahrtsverwaltung arbeiten.
Neben den Studienfeldern Nautik und Schiffstechnik gehören auch die Meeres- und die Schiffsbetriebstechnik zu diesem Studienbereich.
11 Hochschulen
Bachelor, Master
Deutsch, Englisch
3-8 Semester
Nautik-Studiengänge richten sich an Studieninteressentinnen und -interessenten, die sich für die Führung von Seeschiffen interessieren. Studierende dieses Studiengangs sollten technologie- und managementorientiert sein. Das Studium enthält neben seemännischen Fächern auch naturwissenschaftliche, juristische und betriebswirtschaftliche Schwerpunkte, dazu gehören z. B. Manövrieren, Meteorologie und Seehandelsrecht.
Das Studium Schiffstechnik ist stärker an den technischen Fächern orientiert und umfasst z. B. Lehrinhalte der Physik, Mathematik, Elektrotechnik und Technischen Mechanik. Hinzu kommen Anlagentechnik, Kälte- und Klimatechnik oder Schiffselektronik.
Vor allem für ein Nautik-Studium solltest du die englische Sprache beherrschen, da im internationalen Schiffsverkehr gute Englischkenntnisse zwingend notwendig sind. Doch auch eine körperliche und seelische Gesundheit wird wichtig werden, wenn du auf Hoher See im Einsatz bist!
Den Studiengang Schiffstechnik/Nautik kannst du in Deutschland nur an ausgewählten Hochschulen studieren. Oft befinden sich die Hochschulen klassischerweise in Meeresnähe. In der Regel beschränken sich die Zugangsvoraussetzungen im Allgemeinen auf eine Hochschulzugangsberechtigung bzw. ein Äquivalent. Für Nautik-Studierende kann zudem bereits für die Immatrikulation ein Nachweis der Seediensttauglichkeit nötig sein. Abhängig davon, ob bereits ein Schiffsmechanikerbrief oder NOA-Ausbildungsnachweis vorliegt oder eine ausreichende Seefahrzeit vorgewiesen wird, kann sich das Studium verkürzen. Ein (seemännisches) Praktikum ist bei einigen Hochschulen sogar eine Voraussetzung zur Zulassung!
Der Bachelor of Science dauert an den meisten Hochschulen sieben bis acht Semester. Meistens sind hier sechs Semester Theorie und ein bis zwei Semester Praxis vorgesehen; die Praxissemester wirst du wahrscheinlich jeweils relativ am Anfang und Ende deines Studiums absolvieren. In den verpflichtenden Praxisphasen bekommst du die Gelegenheit, dein theoretisches Wissen meistens direkt an Bord eines Schiffes einzusetzen. Die Dauer der Praxiseinheiten können sich zwischen den Hochschulen unterscheiden; schaue am besten an deiner Wunschhochschule direkt nach den Anforderungen und Inhalten. Ein Master ist an den meisten Hochschulen mit einer Regelstudienzeit von vier Semestern angesetzt.
An einigen Hochschulen hast du zudem die Möglichkeit, dich in vorgegebenen schiffstechnischen oder nautischen Bereichen zu spezialisieren. Falls du einen bestimmten Bereich schon im Kopf hast, lohnt es sich also einen Blick in die Kurs- und Studieninhalte der Hochschulen zu werfen!
Übrigens: Einige Hochschulen bieten den Studiengang auch komplett auf Englisch an. So kannst du dich umso besser auf deine zukünftig internationale Arbeitsumgebung vorbereiten. Bei den englischen Studiengängen wird in der Regel ein sprachliches Mindestniveau vorausgesetzt.
Meistens wird der Studiengang an staatlichen Hochschulen angeboten und ist deswegen gebührenfrei. Nautik- und Schiffstechnik-Studiengänge wirst du nur selten an privaten Hochschulen finden; diese erheben oft hohe Studiengebühren. Du solltest trotzdem Semesterbeiträge in deinem Budget einplanen; die Beiträge unterscheiden sich zwischen den Hochschulen und belaufen sich pro Semester normalerweise ungefähr zwischen 100 und 400 EUR. Mit den Beiträgen werden die Verwaltungen, das Studierendenwerk, aber oft auch dein Semesterticket bezahlt, mit dem du in einem bestimmten Bereich die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kannst.
Der größte Punkt deiner Lebenshaltungskosten wird höchstwahrscheinlich die Miete sein. Auch hier gibt es große Unterschiede innerhalb Deutschlands; kleinere Städte sind oft billiger. Du kannst die Kosten aber recht gut im Rahmen halten, wenn du dich für Studierendenwohnheime oder Wohngemeinschaften entscheidest. Je nach Stadt solltest du aber etwas Zeit für die Wohnungssuche mitbringen!
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
Absolventinnen und Absolventen erwerben je nach Hochschule neben dem Bachelor- oder Master-Titel das staatliche Befähigungszeugnis als Nautischer Wachoffizier und können später mit entsprechender Erfahrung als Kapitän anheuern.
Deine Karriere kann in verschiedenen Bereichen beginnen, in der Schiffsführung von Fracht- und Passagierschiffen, im nautisch-technologischen Schiffsbetrieb oder in der Prozessgestaltung und -planung in der Logistik. Auch das technische Schiffsmanagement bietet sich an.
Wenn du lieber an Land bleiben möchtest, sind Berufe wie die Schifffahrtverwaltung von Bund und Ländern oder Reedereien, Werften, Umschlagbetriebe oder andere Betriebe des Seeverkehrs eine Möglichkeit. Du kannst aber auch in Unternehmen mit Schifffahrtsbezug, in Energie-Unternehmen oder in der Zulieferindustrie Fuß fassen. Als Gutachterin oder Gutachter oder als Sachverständige oder Sachverständiger kannst du dich sogar selbstständig machen. Auch ein Job im maritimen Training und in der Lehre sind Möglichkeiten, die du wahrnehmen kannst.
Wenn du eine Führungsposition anstrebst, dann solltest du auch unbedingt einen weiterführenden Master absolvieren, da dieser in der Regel erwartet wird. Da es in Deutschland nicht viele Absolventinnen und Absolventen in der Nautik oder Schiffstechnik gibt, sehen deine allgemeinen Jobaussichten gut aus!