Ingenieurwissenschaften
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Das Chemieingenieurwesen und die Verfahrenstechnik befassen sich mit der industriellen Umwandlung von Stoffen und Energie durch physikalische, chemische oder biologische Prozesse. Praktisch formuliert: In dieser Disziplin wird nach Wegen gesucht, Produkte wie Treibstoff, Lebensmittel, Medikamente und Kosmetika herzustellen.
Da die Bedeutung von Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Umweltschutz immer zunimmt, werden auch die Aufgabenstellungen in diesem Studiengebiet immer anspruchsvoller.
75 Hochschulen
Bachelor, Master, Diplom
Deutsch, Englisch
3-10 Semester
Wirtschaftlich betrachtet, kommen das Chemieingenieurwesen und die Verfahrenstechnik in praktisch allen Industriesparten vor: sei es bei der Herstellung von Nahrungsmitteln oder Medikamenten, bei der Abwasser- und Abluftreinigung oder bei der Verwertung von Agrar-Reststoffen. Um die nötigen fachlichen Grundlagen zu schaffen, verbinden Studiengänge in diesem Bereich natur- und ingenieurwissenschaftliche Sichtweisen. Am besten bringst du Grundkenntnisse in den Naturwissenschaften, insbesondere der Chemie, sowie ein technisches Grundverständnis mit. Darauf aufbauend lernst du Inhalte beispielsweise in den Bereichen Reaktions- und Verfahrenstechnik, Anlagen- und Apparatebau. Später kannst du dich auf Biotechnologie oder Reaktionstechnik und vieles mehr spezialisieren. Hierbei werden auch moderne computerunterstützte Verfahren eingesetzt.
Während des Studiums sind oft Pflichtpraktika, Exkursionen und/oder Projektarbeiten vorgesehen. Praktika in der Industrie ermöglichen dir erste Erfahrungen bei der Arbeit mit großtechnischen Produktionsanlagen und können dir helfen herauszufinden, welches der vielfältigen Berufsbilder in Industrie und Forschung nach deinem Studium für dich in Frage kommt. Bei manchen Studiengängen ist sogar ein ganzes Praxissemester fester Bestandteil des Studiums.
Übrigens: Einige Studiengänge, besonders im Master, werden komplett auf Englisch angeboten. Doch auch wenn du dich für einen deutschsprachigen Studiengang entscheidest, solltest du im Idealfall trotzdem Englischkenntnisse mitbringen. Es kann nämlich vorkommen, dass einzelne Lehrveranstaltungen oder Module in englischer Sprache abgehalten werden. Außerdem liegt die Fachliteratur teilweise nur auf Englisch vor.
Im Allgemeinen brauchst du für die Zulassung zu einem Studium die Hochschulzugangsberechtigung, d. h. eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife, eine Fachhochschulreife oder ein Äquivalent. Manchmal werden aber auch berufliche Qualifikationen für die Zulassung akzeptiert.
Manche wenige Studiengänge sind zusätzlich zulassungsbeschränkt. Es ist also möglich, dass du ein Vorpraktikum nachweisen oder einen bestimmten Numerus clausus (NC) erfüllen musst. Auch Eignungsfeststellungsverfahren und/oder Eignungsgespräche bzw. Auswahlgespräche können vorkommen.
Du musst dir insgesamt aber keine großen Sorgen um die Zulassungsbeschränkungen machen, da viele Studiengänge zulassungsfrei sind und keine weiteren Nachweise benötigen.
Die Kosten für das Studium an sich sind oft überschaubar: In den meisten Fällen musst du an staatlichen Hochschulen nämlich keine Studiengebühren bezahlen, sondern nur die Semesterbeiträge. Für die Beiträge kannst du pro Semester ca. zwischen 100 und 400 EUR rechnen. Manchmal deckt dein Semesterbeitrag ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr ab oder du kannst ein ermäßigtes Verkehrsticket erwerben. Je nach Hochschulort kann dies für die Stadt, die Region oder sogar für ganz Deutschland gültig sein. Erkundige dich am besten vor Ort, ob es aktuell solch ein Angebot gibt. Außerdem können vereinzelt Kosten für Lernmaterialien, Laborarbeiten oder Exkursionen anfallen. Diese Kosten halten sich aber oft im Rahmen. Ein guter Tipp für Lernmaterialien sind außerdem die Bibliotheken, in denen du vieles kostenlos oder für wenig Geld ausleihen kannst.
Hinweis: Auch wenn die meisten Studiengänge an staatlichen Hochschulen gebührenfrei sind, gibt es auch hier Ausnahmen. Und private Hochschulen oder ein Fernstudium sind normalerweise immer mit Studiengebühren verbunden.
Einen erheblichen Anteil der Ausgaben während des Studiums machen oft die Miete und die Lebenshaltungskosten aus. Wie hoch diese Faktoren ausfallen, ist zwischen den deutschen Städten sehr unterschiedlich; große und beliebte (Hochschul-)Städte sind oft deutlich teurer als bspw. kleine Orte. Da Studierendenwohnheime oder Wohngemeinschaften aber überall oft viel billiger sind, ist diese Unterkunftsart unter Studierenden auch sehr beliebt. Sobald du dich für deine Wunschstadt entschieden hast, solltest du mit der Suche beginnen, da die Plätze in Wohnheimen schnell vergeben sein können. Im Wohnheimfinder des DAAD findest du für die meisten Hochschulstädte Informationen zu den Wohnheimen vor Ort und zum Bewerbungsprozess.
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. Hier kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
Je nachdem für welche Inhalte und Spezialisierungen du dich entscheidest, kannst du in verschiedenen Branchen tätig werden. Folgende Arbeitsbereiche stehen dir mit einem Abschluss im Chemieingenieurwesen bzw. in der Verfahrenstechnik offen:
Im Grunde kannst du in all diesen unterschiedlichen Branchen verschiedenste Tätigkeiten in Forschung, Entwicklung (Planung und Konstruktion), Produktion, im (technischen) Vertrieb, in der Verwaltung oder der Geschäftsführung übernehmen. Für Führungspositionen brauchst du meist ein abgeschlossenes weiterführendes Studium, wie z. B. einen Masterabschluss oder eine Promotion.
Im Vergleich zu den anderen Fachbereichen des Ingenieurwesens werden Absolventinnen und Absolventen des Chemieingenieurwesens und der Verfahrenstechnik überdurchschnittlich gut bezahlt. Innerhalb des Sektors bezahlt die Chemie- und Pharmaindustrie am besten.